Die amerikanische Jazzsängerin Abbey Lincoln verstarb eine Woche nach ihrem 80. Geburtstag. Lincoln, die eigentlich Anna Marie Wooldridge hieß, hatte sich von einer Barsängerin zu einem politisch engagierten Jazzstar entwickelt.
In den 60er Jahren gehörte die Künstlerin zu den bekannten Gesichtern der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. 1962 heiratete sie den Schlagzeuger und Menschenrechtsaktivisten Max Roach. Zu der Zeit spielte sie auch in Filmen mit, bevor sie sich in den 70er Jahren wieder dem Jazz widmete.
Lincoln wurde als zehntes von zwölf Kindern in Chicago geboren, wuchs aber auf dem Land auf. In Honolulu auf Hawaii sang sie in Nachtclubs und lernte dort Louis Armstrong und Billie Holiday kennen, die zeitlebens ihr Vorbild bleiben sollte.
Mit dem Künstlernamen Lincoln - zu Ehren des 1865 ermordeten US-Präsidenten - machte sie in der Jazzszene Karriere. 2003 wurde sie mit dem Jazz Masters Award für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Ihr letztes Album erschien vor drei Jahren.
Lincoln starb nach Angaben der 'New York Times' am Samstag in Manhattan, wo sie die letzten Jahrzehnte gelebt hatte. Woran Abbey Loncoln starb, ist nicht bekannt. Sie litt bereits länger an Gesundheitsproblemen.
dpa/vrt/sh/km - Bild: epa