Schon jetzt sei der Klimawandel für viele Menschen und auch ganze Staaten eine "Frage von Leben und Tod", sagte Guterres in Kattowitz vor Vertretern von knapp 200 Staaten, die dort zwei Wochen lang verhandeln. Es gehe darum, ein "globales Klima-Chaos" abzuwenden.
Wenn die Staatengemeinschaft versage, würden Arktis und Antarktis weiter schmelzen, die Korallen sterben, die Meeresspiegel steigen sowie mehr Menschen an Luftverschmutzung sterben und an Wasserknappheit leiden - und das bei explodierenden Kosten, warnte der UN-Generalsekretär.
Drei Jahre nach den als historisch eingestuften Beschlüssen der Pariser Klimakonferenz sollen in Kattowitz klare Regeln zur Umsetzung vereinbart werden: Die Beiträge einzelner Staaten zum Klimaschutz und auch die Finanzhilfen sollen für alle nachvollziehbar werden. In Paris war beschlossen worden, die Erd-Erwärmung auf unter 2 Grad Celsius zu begrenzen, möglichst sogar auf 1,5 Grad - verglichen zur vorindustriellen Zeit um 1750. Die bisher weltweit zugesagten Maßnahmen zur Reduzierung klimaschädlicher Treibhausgase reichen dazu aber bei weitem nicht aus.
An dem Gipfel nehmen auch Nichtregierungsorganisationen teil, darunter auch Misereor aus Aachen. Kathrin Schroeder ist Referentin für Klima und Energie bei Misereor.
Polens Präsident Duda verteidigt Kohlenutzung seines Landes
Polens Präsident Andrzej Duda hat zum Start der Weltklimakonferenz in Kattowitz die Kohlenutzung seines Landes verteidigt. Die eigenen natürlichen Ressourcen zu nutzen und darauf die Energiesicherheit zu stützen, stehe nicht im Widerspruch zu Klimaschutz und Fortschritt beim Klimaschutz, sagte Duda.
Das Gastgeberland der bis zum 14. Dezember dauernden UN-Klimakonferenz bezieht knapp 80 Prozent seines Stroms aus Kohle und gilt bei Umweltschützern als Klimasünder. Nach Plänen von Polens nationalkonservativen Regierenden wird Kohle auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.
dpa/cd/mh