Israel will nach einem arabischen Medienbericht den Palästinensern ein neues Friedensangebot unterbreiten, um direkte Gespräche zur Lösung des Nahost-Konflikts auf den Weg zu bringen.
Demnach sei der israelische Ministerpräsident Netanjahu bereit, den Palästinensern 90 Prozent des von Israel besetzten Westjordanlandes zu überlassen, nicht aber das gleichfalls besetzte Ost-Jerusalem, berichtet die panarabische Tageszeitung «Al-Hayat».
Wesentlich an dem Vorschlag sei dessen provisorischer Charakter. Dieser würde es den Palästinensern ermöglichen, ihre Ansprüche auf das gesamte Westjordanland und Ost-Jerusalem aufrechtzuerhalten.
Bisher indirekte Gespräche
Derzeit verhandeln Israel und die Palästinenser nur indirekt unter US-Vermittlung miteinander. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verlangte bislang als Voraussetzung für die Aufnahme direkter Gespräche einen Stopp des israelischen Siedlungsbaus in den besetzten Gebieten und einen konkreten Zeitplan.
Die Israelis hatten ihr Siedlungsbauprogramm nur teilweise eingefroren. Zuletzt stieg aber der Druck auf Abbas, dennoch in direkte Verhandlungen mit Israel einzutreten.
Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton hatte gestern Abend bekanntgegeben, dass Abbas vermutlich aber bereits an diesem Sonntag seine Bereitschaft zu direkten Gesprächen erklären werde.
dpa/mh - Bild: epa archiv