Der Kapitän des Schiffes Azura der britischen Reederei P&O Cruises hat dem Urteil zufolge Kraftstoff verwendet, der weit über dem erlaubten Schwefelgehalt gelegen habe. Das berichtet die französische Nachrichtenagentur AFP am Montag unter Berufung auf das Gericht. P&O Cruises gehört zum US-Unternehmen Carnival Cruise, der verurteilte Kapitän ist ebenfalls US-Amerikaner.
Das Gericht schreibt vor, dass 80.000 Euro vom Arbeitgeber Carnival Cruise gezahlt werden müssen. Carnival "wollte ohne Rücksicht auf die Lungen der Menschen Geld sparen", hatte Staatsanwalt Franck Lagier zu Beginn der Verhandlung im Oktober gesagt.
Während eines Zwischenstopps im März im Hafen von Marseille hatten Inspektoren entdeckt, dass das Schiff mit einem billigen Treibstoff unterwegs war, der nicht den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Der Kapitän habe das gewusst, so die Staatsanwaltschaft.
Die Azura hat Platz für bis zu 3.000 Passagiere und etwa 1.220 Besatzungsmitglieder. Marseille ist eine der bedeutendsten Anlegestellen für Kreuzfahrtschiffe im Mittelmeer - die Stadt leidet auch deswegen unter einer hohen Luftverschmutzung.
dpa/km