Bevor US-Präsident Trump in den Thanksgiving-Urlaub flog, wollte er die Debatte um Sanktionen gegen Saudi-Arabien beenden. "Wir bleiben fest an der Seite Saudi-Arabiens", verkündete Trump am Dienstag. Dies gelte unabhängig davon, ob der saudische Kronprinz vom geplanten Mord an Khashoggi Kenntnis hatte oder nicht. "Die CIA hat das untersucht, aber sie haben noch kein abschließendes Ergebnis." Ob ihm der umfassende Untersuchungsbericht vorliegt, ist nicht bekannt.
Trump machte deutlich, dass ihm die amerikanische Wirtschaft wichtiger ist als die Bestrafung Saudi-Arabiens. "Wir werden unsere Rüstungsaufträge nicht aufgeben, und so an Russland und China abgeben", so der Präsident.
Bei den Rüstungsverkäufen gehe es um 400 Milliarden Dollar. Genauso wichtig sei für Trump, dass Saudi-Arabien helfe, den Iran einzudämmen und den Ölpreis niedrig zu halten.
Auch Außenminister Pompeo unterstrich, im Nahen Osten gehe es um strategische Realpolitik, nicht um moralischen Idealismus. "Das Bündnis mit Saudi-Arabien ist wichtig für Amerikas nationale Sicherheit", so Pompeo.
Trumps Versuch, die Debatte zu beenden, stieß im US-Kongress auf heftige Kritik. Sowohl republikanische als auch demokratische Senatoren kritisierten Trumps Rückzug von Amerikas Rolle bei den Menschenrechten. Nach den Thanksgiving-Ferien werde man Antworten und schärfere Sanktionen fordern.
Der Verleger der Washington Post - und ehemalige Arbeitgeber Khashoggis - Fred Ryan wirft Trump einen Verrat an amerikanischen Werten vor.
lo/dpa/rasch