"Big cats save big cats" (zu deutsch: dicke Katzen retten große Katzen) - klingt vielleicht zuerst komisch, dahinter steckt aber durchaus ein ernstes Anliegen. Hinter dem Aufruf steckt der WWF, eine der größten Naturschutzorganisationen weltweit, und der will mit seiner Aktion Katzenhalter in Belgien dazu motivieren, ihre Samtpfoten nicht länger zu überfüttern und statt dessen Geld zu spenden, das dann den hungernden Wildkatzen in Amerika, allen voran dem Jaguar zugute kommen soll.
Der Haupt-Lebensraum des Jaguars ist das Amazonasgebiet in Südamerika, aber das Überleben dort wird immer schwieriger. Die Gründe dafür sind vielfältig und alle sind menschengemacht: Der Regenwald wird abgeholzt, also wird der Lebensraum immer knapper, nicht nur für den Jaguar, sondern für alle Wildtiere. Damit verbunden wird das Nahrungsangebot immer knapper. Hinzu kommen Straßen- und Städtebau und natürlich die Jagd. Mit Jagdtrophäen wird weltweit gehandelt und da hängt viel Geld dran: Nach WWF-Angaben wird allein mit erlegten Jaguars im Jahr 16 Milliarden Euro Umsatz gemacht - illegal versteht sich.
Bei den Stubentigern ist sicher auch vieles nicht so, wie es im Sinne des Tierschutzes laufen sollte. Viele Tierheime quellen über, andererseits haben wir aber auch mehr und mehr Katzen, deren Herrchen und Frauchen es zu gut mit ihnen meinen und sie aus falsch verstandener Tierliebe rund und dumm füttern.
In Belgien gibt es rund zwei Millionen Hauskatzen und mehr als ein Drittel davon - nämlich 36 Prozent - sind zu gut im Futter. Das sind also mehr als 700.000 Katzen, die zu dick sind.
Mit seiner neuen Kampagne "Big cats save big cats" will der WWF dazu anregen, dem eigenen Stubentiger mal eine Portion Futter weniger hinzustellen und das, was man an dieser Stelle einspart, dem WWF zu spenden.
Der WWF hat ein eigenes Programm zur Rettung des Jaguars gestartet. Wie immer geht es zunächst darum, Fakten zu sammeln: Wie viele Jaguare leben noch, wie und wo leben sie? Erst wenn man darüber mehr weiß, kann man auch vernünftige Schutzmaßnahmen entwickeln, um die Tiere zu schützen, zum Beispiel Naturschutzgebiete ausweisen oder Bauprojekte verhindern.
Übrigens bietet der WWF noch ein besonderes Bonbon an: Wer im Netz für den Jaguar spendet, kann mit Hilfe des "cat-configurators" checken, ob der eigene Stubentiger eine Diät braucht oder als Top-Cat-Model durchgehen würde.
Mehr zur aktuellen Kampagne gibt es im Netz unter dazu finden Sie im Netz unter WWF.be.
belga/wwf/sh/mg