Die einstige Oppositionsführerin steht wegen der brutalen Vertreibung von mehreren Hunderttausend Muslimen der Volksgruppe der Rohingya seit mehr als einem Jahr in der Kritik. Die Vereinten Nationen sprechen von Völkermord.
Immer wieder gibt es auch Forderungen, Suu Kyi den Friedensnobelpreis wieder abzuerkennen. Dies ist nach Angaben des Nobelpreis-Komitees aber unmöglich.
Mehrfach verteidigte sie das Vorgehen gegen die Rohingya. Der Amnesty-Generalsekretär warf ihr vor, gegenüber Gräueltaten des Militärs gleichgültig zu sein und auch die Meinungsfreiheit nicht ausreichend zu schützen.
Amnesty habe eigentlich erwartet, dass Suu Kyi ihre "moralische Autorität" nutze, heißt es in dem Schreiben. Und weiter: "Heute sind wir zutiefst bestürzt, dass Sie nicht länger ein Symbol der Hoffnung, des Mutes und der unermüdlichen Verteidigung der Menschenrechte sind."
dpa/jp