Für die Familie von Neil Armstrong hat es sich gelohnt. Rund 7,5 Millionen Dollar (umgerechnet etwa sechseinhalb Millionen Euro) haben Liebhaber der Raumfahrt für die Erinnerungsstücke von Armstrong ausgegeben - so liest man auf der Internetseite des Auktionshauses.
Mehr als 2.000 Stücke hat die Familie versteigert, darunter ziemlich viel Kleinkram wie Briefe oder Anstecknadeln. Armstrongs Sohn Mark drückte es so aus: Es sind "Dinge, die nachdenklich stimmen, Dinge, die einen zum Lachen bringen, und Dinge, die einen dazu bringen, sich vor Staunen am Kopf zu kratzen".
Armstrong war seinerzeit Kommandant der Raumfähre Apollo 11. Aus dieser Zeit ist eine Gedenkplakette, die an die erste Mondlandung vor knapp 50 Jahren erinnert, unter den Hammer gekommen. Die Plakette zeigt das Modul Apollo 11. Nach ihrer Rückkehr auf die Erde wurde sie Armstrong geschenkt. Ein Bieter zahlte für sie jetzt fast 470.000 Dollar. Auch die beiden anderen Astronauten an Bord der Apollo 11, Buzz Aldrin und Michael Collins, hatten eine solche Plakette bekommen.
Weiter wurde eine US-Fahne, die bei der Mondmission dabei war, versteigert. Dafür gab jemand 275.000 Dollar aus. Das ist mehr als das Dreifache dessen, was man geschätzt hatte. Dabei ist die Fahne auf dem Mond gar nicht entfaltet worden. Aber sie ist größer als die meisten, die im Weltraum mitgeführt werden.
Dann wurde ein Raumanzug versteigert, den Neil Armstrong 1966 an Bord der Weltraummission Gemini 8 getragen hatte. Er brachte der Familie fast 110.000 Dollar ein.
Die Familie sagt, sie habe selbst keine Ahnung gehabt, dass die Sammlung so viele Stücke enthielt. Viele historische Objekte hatte sie zuvor schon dem Raumfahrtmuseum in Washington überlassen. Aber die nehmen wohl auch nicht alles - denn für Mai und November 2019 sind weitere Auktionen geplant.
Neben den 7,5 Millionen Dollar, die jetzt ersteigert wurden, hat die Familie schon letztes Jahr 1,8 Millionen Dollar eingenommen - das wurde damals für einen Beutel Mondgestein bezahlt. Das macht insgesamt mehr als neun Millionen Dollar. Die kann man für sich selbst ausgeben. Man kann aber auch der Gesellschaft etwas davon zurückgeben. Das ist, was die Brüder tun. Sie wollen einen Teil des Erlöses in eine Stiftung stecken und mehrere Organisationen mit Spenden unterstützen.
derstandard/dpa/jp