Für Millionen Muslime beginnt heute der Fastenmonat Ramadan. Der höchste islamische Rechtsgelehrte in Ägypten, der Großmufti von Kairo, hat am Abend den Beginn des Ramadans ausgerufen.
Großmufti Ali Gomaa gab zusammen mit anderen Gelehrten bekannt, dass die Neumondsichel gesichtet worden sei, was den Beginn des Ramadans markiert. Die Mitteilung des Großmuftis in Kairo wird auch in anderen Ländern der islamischen Welt anerkannt.
Der Fastenmonat Ramadan hat für die weltweit rund 1,3 Milliarden Muslime eine besondere religiöse Bedeutung. Im neunten Monat des islamischen Mondkalenders sollen Muslime von Tagesanbruch bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex verzichten. Von den Vorschriften ausgenommen sind Kranke, Alte, Kinder, Reisende und Schwangere. Der Ramadan als Zeit der Besinnung soll den Glauben und die Selbstdisziplin der Gläubigen stärken.
Fasten ist eine im Koran verankerte muslimische Pflicht und gilt neben dem Glaubensbekenntnis, täglichen Gebeten, dem Geben von Almosen und der Wallfahrt nach Mekka als einer der fünf Grundpfeiler des Islam. Ramadan findet immer im neunten Monat statt, da nach islamischer Überlieferung der Engel Gabriel dem Propheten Mohammed während dieser Zeit die 114 Suren des Korans verkündet hat. Dort heißt es in der zweiten Sure: «Wenn jemand von euch diesen Monat hier erlebt, dann soll er während des Monats fasten.»
Der Koran bestimmt, dass der Ramadan wie jeder Monat beginnt, wenn nach dem Neumond die Mondsichel wieder sichtbar wird - in diesem Jahr in den meisten Ländern am 11. August. Da es von Region zu Region unterschiedlich sein kann, bestimmen religiöse Gelehrte das Datum.
Den Abschluss der Fastenzeit feiern die Gläubigen traditionell mit dem dreitägigen Fest des Fastenbrechens (Eid al-Fitr). Zu den Feiern gehören gemeinschaftliche Gebete in der Moschee, gegenseitige Verwandtenbesuche und ausgiebige Festessen. In einigen Ländern wird Eid al-Fitr - in diesem Jahr am 10. September - mit Lichterumzügen und Volksfesten gefeiert. Am Morgen wird die Moschee besucht, anschließend gibt es ein Festmahl. Kinder werden mit Süßigkeiten beschenkt, daher auch der Name «Zuckerfest».
dpa/jp/est - Bild:epa