Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat die Schweinegrippe-Pandemie für beendet erklärt. Das neue H1N1-Virus habe inzwischen einen Großteil seines ursprünglichen Gefahrenpotenzials eingebüßt, sagte WHO-Chefin Margaret Chan in Genf.
Vermehrte Ausbrüche der Grippe außerhalb der normalen Saison würden derzeit nicht mehr beobachtet, sagte Chan zur Begründung.
Zuvor hatte eine Wissenschaftler-Gruppe die Herabstufung der Schweinegrippe vom höchsten Warnniveau empfohlen.
Seit dem Ausbruch der Seuche im Frühjahr 2009 fielen dem Erreger nach WHO-Angaben mehr als 18.400 Menschen in etwa 200 Ländern zum Opfer.
"Mexikanische Grippe"
Das H1N1-Virus hatte sich Anfang vergangenen Jahres zunächst vor allem in Mexiko und in den USA rasant ausgebreitet. Im Juni stufte die WHO die Seuche als eine globale Pandemie ein. Aus Sicht Chans verlief die Schweinegrippe insgesamt glimpflich. Es hätte sehr viel schlimmer kommen können, meinte die WHO-Chefin.
Der Umgang der Weltorganisation mit der Schweinegrippe war auf heftige Kritik gestoßen. So hieß es, die WHO habe überzogen reagiert, da das Ausmaß weitaus geringer war als zunächst angenommen. Inzwischen haben nicht nur die WHO selbst, sondern auch Experten diese Vorwürfe als nicht stichhaltig zurückgewiesen.
Chans Sonderberater Keiji Fukuda warnte aber eindringlich vor einer Verharmlosung des H1N1-Erregers. "Man kann sagen, dass die Länder auf der nördlichen Halbkugel das Gefühl haben, dass es jetzt vorbei ist. Aber auf der südlichen Halbkugel gibt es viele Diskussionen."
dpa/km