WLTP steht für "Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure", das neue einheitliche Testverfahren für Leichtfahrzeuge. Dabei werden der Schadstoffausstoß und der Verbrauch gemessen, und zwar unter realistischeren Bedingungen als früher. Seit dem 1. September gilt der WLTP für alle Fahrzeuge, sowohl für die neuen als auch für die alten, die noch verkauft werden - Sie alle müssen diesen Test machen. Das ganze dauert aber länger als gedacht, und das sorgt jetzt für Verzögerungen.
Welche Marken oder Modelle sind denn betroffen, und wie lange müssen die Kunden warten?
Dazu sind die Kundenberichte sehr unterschiedlich. Volkswagen beispielsweise hat normalerweise eine Lieferzeit von zwei bis drei Monaten, das ist derzeit nicht zu schaffen. Daher hat VW im September und im Oktober weniger Autos ausliefern können als normalerweise. Volkswagen lässt jetzt prioritär die beliebtesten Modelle testen. Die Wartezeit hängt derzeit vom Modell, der Motorisierung und der Getriebeart ab. Manche Konfigurationen sind sogar derzeit überhaupt nicht lieferbar. VW geht aber davon aus, bis Ende Dezember alle Modellvarianten getestet zu haben. Das Gleiche gilt für Audi. Dort hat man im Juli die Produktion gestoppt und für manche Modelle erst jetzt wieder angefahren. Bei Mercedes gibt es vor allem Verzögerungen bei den teuersten Modellen wie beispielsweise beim E-Klasse Cabrio.
Gibt es denn auch Marken ohne Verzögerungen?
Es heißt, bei BMW und Opel habe man sich so gut vorbereitet, dass man keine Verzögerungen hat. Auch bei Seat, Ford, Citroën, Peugeot oder Renault soll es keine längeren Auslieferungsfristen geben. Generell sind logischerweise die Marken im Vorteil, die weniger Modellvarianten und Konfigurationsmöglichkeiten im Programm haben.
La Meuse/Volker Krings