Sein Gegenkandidat Haddad von der linken Arbeiterpartei erhielt etwa 45 Prozent.
Er werde das Schicksal des Landes verändern, sagte Bolsonaro nach der Bekanntgabe des Ergebnisses. Der frühere Fallschirmjäger will den Zugang zu Waffen erleichtern, wichtige Posten mit Militärs besetzen und möglicherweise aus dem Pariser Klimaschutzabkommen aussteigen.
"Brasil acime de todo, Deus acima de todos" (Brasilien über alles und Gott über allem) lautet das Kampagnenmotto von Bolsonaro, dessen Positionen man als rechtsradikal beschreiben muss. Die ständige Berufung auf Gott ist ein Zugeständnis an die evangelikalen Pfingstkirchen. Dessen Anhänger sind seine größten Unterstützer.
Nach der Wahl schlug er neue Töne an und betonte, dass er sich zu der Verfassung Brasiliens und der Demokratie bekennt. Das ist neu: Zuvor hatte Bolsonaro sich immer nur verächtlich über Demokratie geäußert, die Verantwortlichen der Militärdiktatur hatte er hingegen als Helden bezeichnet.
In der Vergangenheit ist er durch negative Kommentare gegen Schwarze, Schwule und Frauen aufgefallen. Homosexuelle, Indigene und andere Minderheiten fürchten sich nach Bolsonaros Tiraden vor Diskriminierung und Gewalt.
Ab Januar wird er das fünftgrößte Land der Welt regieren. Sein Programm bleibt jedoch vage. Die Gewalt in Städten möchte er durch Freigabe von Schusswaffen bekämpfen.
Internationale Wahlbeobachter kritisieren, dass die gezielte Verbreitung von Falschinformationen in sozialen Netzwerken ein noch nie gesehenes Ausmaß angenommen hat.
EU pocht auf Erhalt der Demokratie
Nach der Wahl des Rechtspopulisten Bolsonaro zum brasilianischen Präsidenten hat die EU-Kommission zur Wahrung der Demokratie in dem lateinamerikanischen Land aufgerufen.
Man erwarte, dass der Präsident die demokratischen Prinzipien zum Wohle des brasilianischen Volkes festige, sagte eine Sprecherin der Kommission in Brüssel.
dpa/jp/rasch