Migrationsminister Dimitrios Vitsas sagte in einem Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur (ANA-MPA), die Lage in den sogenannten Hotspots sei "grenzwertig". Schon letzte Woche waren nach offiziellen Angaben rund 1.000 Migranten und Flüchtlinge aufs Festland gebracht worden.
Die Lage hatte sich in den vergangenen Wochen nach der Ankunft zahlreicher neuer Migranten verschlechtert. Am Wochenende befanden sich auf der größten Insel Lesbos rund 10.000 Migranten. Das größte Lager von Moria auf Lesbos mit einer Aufnahmekapazität von 3.100 Menschen ist restlos überfüllt. Dort harren zurzeit gut 8.000 Migranten und Flüchtlinge aus.
Kritisch ist die Lage auch auf Samos. Im dortigen Hotspot befinden sich knapp 4.000 Migranten in einem Lager mit einer Aufnahmekapazität von nur rund 650 Menschen.
Humanitäre Organisationen und die Bürgermeister hatten in den vergangenen Wochen vor der Gefahr einer sozialen Explosion vor allem auf Lesbos und Samos gewarnt.
Die EU hatte 2016 mit der Türkei vereinbart, dass alle Migranten, die aus der Türkei zu den Inseln übersetzen und kein Asyl in Griechenland bekommen, in die Türkei zurückgeschickt werden können. Die Bearbeitung der Asylanträge geht jedoch wegen Personalmangels nur mühsam voran.
dpa/jp