Der republikanische US-Senator Jeff Flake, der als einer der Wackelkandidaten unter den Konservativen gegolten hatte, kündigte am Freitag an, trotz der Anschuldigungen für Kavanaugh zu stimmen.
Mit Flakes Zustimmung gilt es als sicher, dass die Personalie am Freitag eine wichtige Hürde nehmen wird. Der Justizausschuss des Senats will noch am Freitag über Kavanaughs Kandidatur abstimmen. Mit Flakes Stimme dürfte eine knappe Mehrheit des Ausschusses dem Senat eine Ernennung Kavanaughs empfehlen. Die endgültige Entscheidung über die Personalie fällt im gesamten Senat - vermutlich nächste Woche.
Mehrere Frauen beschuldigen Kavanaugh sexueller Übergriffe Anfang der 1980er Jahre. Am Donnerstag hatte der Justizausschuss im Senat sowohl Kavanaugh zu den Anschuldigungen angehört als auch die Psychologie-Professorin Christine Blasey Ford, die ihm eine versuchte Vergewaltigung vor mehr als 30 Jahren vorwirft. Ford hatte bei der hochemotionalen Anhörung ihre Anschuldigungen bekräftigt und Kavanaugh damit weiter unter Druck gesetzt. Der wehrte sich bei einem aufgebrachten und teils aggressiven Auftritt gegen die Vorwürfe.
Flake erklärte, er habe nach der Anhörung am Donnerstag große Zweifel gehabt. Er wisse aber, dass das Justizsystem einem Beschuldigten die Unschuldsvermutung zugestehe, wenn keine Beweise vorlägen, die den Vorwurf erhärteten. Er werde daher für Kavanaugh stimmen. Flake ist einer von elf Republikanern im Justizausschuss des Senats. Die Partei von US-Präsident Donald Trump hat in dem Gremium eine denkbar knappe Mehrheit von nur einer Stimme.
dpa/km