Nach einem Bericht des indonesischen Fernsehens brachen am Freitag bis zu drei Meter hohe Wellen über eine Uferpromenade herein. Mindestens fünf Menschen wurden vermisst.
Die nationale Katastrophenschutzbehörde bestätigte, dass es sich um einen Tsunami handelte. Sprecher Sutopo Nugroho sagte, nach Angaben von Augenzeugen seien mehrere Häuser weggeschwemmt worden. Eine Familie habe fünf Angehörige als vermisst gemeldet. Die Suche wurde durch die Dunkelheit erschwert.
Das Beben hatte nach Messungen verschiedener Institute eine Stärke zwischen 7,4 und 7,7. Der Sender Metro TV zeigte Aufnahmen, die in Palu mit einer Handykamera gemacht worden sein sollen. Darauf ist zu sehen, wie die Wellen auf Häuser treffen. Später gemachte Luftaufnahmen zeigen, wie das Wasser in den Straßen steht.
Die 350.000-Einwohner-Stadt liegt an der Westküste von Sulawesi, einer der größten indonesischen Inseln. Die Behörden hatten kurz nach dem Beben um 17:44 Uhr Ortszeit (11:44 Uhr MESZ) bereits vor einem Tsunami gewarnt, die Warnung dann aber wieder aufgehoben.
Zuvor hatte ein Beben der Stärke 5,9 die Insel erschüttert. Nach ersten Angaben der Behörden kam dabei mindestens ein Mensch ums Leben. Mehrere Häuser wurden zerstört.
Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Dort kommt es immer wieder zu Vulkanausbrüchen und Erdbeben. Bei mehreren Beben auf der bei Touristen beliebten Insel Lombok, der Nachbarinsel von Bali, kamen in diesem Sommer mehr als 500 Menschen ums Leben.
dpa/km