Mittlerweile harren auf den Inseln über 20.000 Menschen in Aufnahmelagern aus. Die Lager auf den Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos haben aber nur eine Aufnahmekapazität für 6.300 Menschen.
Die Asylverfahren kommen wegen Personalmangels nur mühsam voran. Seit März 2016 - wo das Abkommen zwischen der EU und der Türkei zur Rückführung von Migranten in Kraft trat - sind nach Polizeiangaben nur 1.725 Menschen ins Nachbarland zurückgeschickt worden.
Am schlimmsten ist die Situation in den Lagern von Moria auf Lesbos und auf Samos. In Moria harren 8.912 Menschen aus. Das Lager hat aber nach neuesten Angaben des Migrationsministeriums nur Platz für 3.100. Insgesamt leben auf der Insel mit einer Bevölkerung von etwa 85.000 Menschen gut 11.000 Migranten.
Aber auch auf Samos ist die Lage kritisch. Das Lager dort hat eine Kapazität von nur 648 Menschen. Zurzeit leben dort aber gut 4.000 Menschen zusammengepfercht.
dpa/est