Russland will seine Kräfte im Kampf gegen die landesweit tobenden Wald- und Torfbrände noch einmal weiter verstärken.
Die russischen Behörden rufen nun auch Freiwillige auf um bei der Bekämpfung der verheerenden Waldbrände mitzuhelfen.
Bis Montag will Regierungschef Wladimir Putin außerdem einen Plan für die bessere technische Ausstattung der Feuerwehren und einen intensiveren Brandschutz vorlegen.
Demnach soll etwa auch der zusätzliche Einsatz von Löschflugzeugen sowie die Bewachung besonders gefährlicher Objekte festgelegt werden, sagt Putin nach Angaben der Regierungszeitung «Rossijskaja Gaseta».
Moskau wieder verqualmt - Angst vor Gesundheitsschäden
In dem tagelangen Kampf gegen die Jahrhundert-Brände in Russland gibt es bisher kaum Erfolgsmeldungen. Russische Medien berichteten, dass es bei der anhaltenden schweren Dürre immer wieder neue Brandherde gebe. Eine Entspannung ist nicht in Sicht. Auch heute werden in vielen Regionen wieder Temperaturen um 40 Grad erwartet.
In der Bevölkerung wächst derweil die Angst vor Gesundheitsschäden durch den beißenden Rauch. Besonders kritisch ist die Situation in der Umgebung von Moskau. Die Hauptstadt liegt unter einer Smog-Glocke.
Die Schadstoffbelastung ist bis zu vier Mal höher als der zulässige Grenzwert. Stellenweise beträgt die Sicht weniger als 100 Meter. Der Betrieb am Moskauer Flughafen läuft nur noch eingeschränkt.
Unter besonderer Beobachtung steht auch das Gebiet an den Grenzen zu Weißrussland und der Ukraine. Die Behörden befürchten, dass die Feuer radioaktive Partikel im Boden aufwirbeln könnten.
Zahl der Opfer und Sachschäden gehen in die Höhe
Nach offiziellen Angaben starben bisher 50 Menschen. Hunderte wurden verletzt, Tausende sind auf der Flucht vor den Flammen. Hilfsorganisationen und Beobachter gegen davon aus, dass die Opferzahl und die Schäden größer sind als bisher von den Behörden bekanntgegeben. Medien berichten von massiven Zerstörungen in der Provinz.
Allein die Schäden durch Ernteeinbußen übersteigen umgerechnet eine Milliarde Euro. Zudem müssen mehr als 200.000 Hektar Wald aufgeforstet werden.
Wegen der Ernteausfälle infolge der Brände hat Regierungschef Putin den Export von Getreide und Getreideprodukten ab dem 15. August vorläufig verboten. Auf dem Weltmarkt verteuerte sich die Ware erneut.
Russland ist einer der weltgrößten Exporteure von Weizen.
dpa/jp - Bild: epa