Am 1. September erreicht das EU-weite Glühbirnen-Sterben seine zweite Etappe. Dann ereilt 75-Watt-Birnen das gleiche Schicksal wie die 100-Watt-Glühlampen vor einem Jahr: ein Herstellungs- und Vertriebsverbot. Ziel der Aktion ist Stromsparen und mehr Klimaschutz.
Was sollen die EU-Regeln bewirken?
Herkömmliche Glühbirnen gelten als Stromfresser. Sie wandeln nur etwa fünf Prozent der aufgenommenen Energie in Licht um, der Rest wird als Wärme abgegeben. Die Bürger sollen deshalb zur Beleuchtung ihrer Wohnungen auf Leuchtstoff- oder LED-Lampen umsteigen. Mit der Verordnung werden aber keine Lampenarten verboten, sondern Anforderungen an Effizienz und Tauglichkeit gestellt. Da herkömmliche Lampen diesen Anforderungen nicht entsprechen, müssen sie schrittweise vom Markt verschwinden.
Wie viel weniger Strom brauchen Energiesparlampen?
Sie wandeln etwa 25 Prozent der Energie in Licht um und haben damit eine viel größere Ausbeute als herkömmliche Glühbirnen. Das Einsparvolumen beim Strom wird auf rund drei Viertel geschätzt.
Muss ich alle Standard-Glühbirnen jetzt wegwerfen?
Nein. Alle Lampen können weiter verwendet werden und Restbestände noch verkauft werden. Die EU-Verordnung regelt nur, was künftig in den Handel gebracht werden darf.
Wie erkennt man, welche Energiesparlampe die richtige ist?
Ab September müssen die Hersteller auf den Packungen den Stromverbrauch, die Lebensdauer, die Zeit, bis die Lampe leuchtet, die Umrechnung zur alten Wattzahl und die Wärme des Lichts angeben. Die Lebensdauer von Energiesparlampen variiert je nach Qualität und Preis nach Expertenschätzungen zwischen 1500 und 15.000 Stunden. Häufiges Ein- und Ausschalten kann sie verkürzen. Eine Glühbirne hält meist nur 1000 Stunden.
Wie funktionieren Glühbirnen und wie die neuen Lampen?
In klassischen Glühbirnen wird ein Glühfaden aus Wolfram mit Strom so stark erhitzt, dass er Licht abgibt. Ein Gasgemisch im Glaskolben verhindert das Schmelzen des Fadens. Energiesparende Leuchtstofflampen sind mit einem elektrisch leitenden Gas gefüllt, ihre Innenseite ist mit einem Leuchtstoff beschichtet. Andere Varianten sind Halogenlampen (mit Glühdraht) und Leuchtdioden (LED).
Bernd Röder und Marc-Oliver von Riegen (dpa)