Ein 600 Meter langes schwimmendes Rohr wurde dazu mit Hilfe eines Schleppschiffs auf das offene Meer gezogen. An dem Rohr hängt eine Art Vorhang drei Meter tief ins Wasser. Die Anlage nimmt Kurs auf den größten Müllteppich, den Great Pacific Garbage Patch zwischen Kalifornien und Hawaii.
Wie Fangarme sollen sich die Enden des Schwimmkörpers um Berge von Plastikabfall legen, der dann von Schiffen eingesammelt wird.
Das Team um den 24-jährigen Niederländer Boyan Slat will die Konstruktion zunächst knapp 500 Kilometer vor der kalifornischen Küste weiteren Tests unterziehen. Falls bei der Generalprobe in Kalifornien alles wie geplant läuft, sollen 60 derartige Anlagen installiert werden.
Slat konnte Investoren sowie zahlreiche Universitäten und Unternehmen für sein Millionenprojekt gewinnen.
Es gibt dennoch auch noch offene Fragen. Eine davon ist, wie sichergestellt werden kann, dass sich keine Meerestiere in dem Netz verfangen. Eine andere Frage betrifft die Form, die die Röhre auf hoher See annimmt. Oder auch: Wie viele Plastikteile sammeln sich in der Filteranlage? Wie gut übersteht das System Stürme und hohen Wellengang?
Auf diese Fragen sollen die Tests mit den Prototypen Antworten liefern.
dpa/dlf/sh/lo