Zu einem Aufzug der rechtspopulistischen Bewegung "Pro Chemnitz" kamen am Freitagabend nach Angaben der Polizei über 2.000 Teilnehmer. Angemeldet waren 1000. Die Zahl der Gegendemonstranten aufseiten des Bündnisses "Chemnitz nazifrei" bezifferte eine Polizeisprecherin auf 1.000. Die Lage sei "fast störungsfrei" geblieben. Es wurden sechs Verstöße gegen das Vermummungsverbot registriert. Verletzt worden sei niemand. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz.
Parallel zu den Demonstrationen setzten die Kulturbetriebe der Stadt mit einem Open-Air-Konzert von Beethovens 9. Sinfonie ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit, Hetze und Gewalt. Die 4.500 Sitzplätze auf dem Theaterplatz waren komplett gefüllt. Dazu standen noch mehrere Hundert Menschen am Rand.
Generalstaatsanwaltschaft hält Chemnitzer Video für echt
Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden hält das Video von einem Übergriff auf Ausländer in Chemnitz für echt. Er habe keine Anhaltspunkte dafür, dass das Video ein Fake sein könnte, sagte Oberstaatsanwalt Wolfgang Klein der "Zeit online". Es werde deswegen für die Ermittlungen genutzt. Er wisse nicht, aufgrund welcher Informationen Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen zu anderen Schlussfolgerungen gekommen sei.
Maaßen hatte die Echtheit des Videos angezweifelt und war deswegen heftig kritisiert worden.
dpa/est