Erst am Freitag hatte seine Familie mitgeteilt, dass McCain, der an einem äußerst aggressiven Hirntumor litt, auf eine weitere medizinische Behandlung verzichte.
McCain saß seit 1987 im US-Senat. 2008 trat er als Präsidentschaftskandidat der Republikaner an, unterlag aber gegen Barack Obama. Zuletzt galt als einer der schärfsten innerparteilichen Kritiker von Präsident Trump.
McCain war 1967 im Vietnam-Krieg in Gefangenschaft geraten und auch gefoltert worden. Später sprach er sich immer wieder gegen Folter aus und verlangte auch die Schließung des Gefangenenlagers in Guantanamo.
McCain genoss Anerkennung über die Parteigrenzen hinaus. Sein Tod löste in den USA Trauer und Bestürzung aus. Viele politische Weggefährten kondolierten McCains Familie. Ex-Präsident Obama erklärte, McCain habe immer den Mut gezeigt, das Wohl der Allgemeinheit über das eigene zu stellen. Ex-Präsident Georges W. Bush erklärte, McCain sei ein Mann von tiefer Überzeugung und ein Patriot höchsten Ranges gewesen.
Auch der amtierende Präsident Donald Trump kondolierte der Familie des Senators und sprach ihr "tiefstes Mitgefühl und Respekt" aus. Trump hatte sich früher abfällig über McCain geäußert.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu würdigte McCain als großen amerikanischen Patrioten und Unterstützer Israels. Litauens Präsidentin Dalia Grybauskaite sprach von einem großen Verlust für das Baltikum und die ganze Welt. In Litauen, Estland und Lettland genoss McCain wegen seiner russlandkritischen Haltung hohes Ansehen.
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