Die in dem Bericht der Staatsanwaltschaft angeführten Missbrauchsfälle seien "kriminell und moralisch verwerflich", erklärte Vatikan-Sprecher Greg Burke. Den Opfern sei ihr Stolz und ihr Glauben geraubt worden.
Die Kirche müsse "harte Lektionen" aus ihrer Vergangenheit ziehen. Sowohl die Verantwortlichen als auch diejenigen, die diesen Missbrauch ermöglicht hätten, sollten zur Rechenschaft gezogen werden.
Der Papst stehe an der Seite der Opfer, sie seien "seine Priorität". Die Kirche wolle die Opfer anhören, um den "tragischen Horror, der das Leben der Unschuldigen zerstört", auszumerzen.
Nach der Erklärung von Pennsylvanias Generalstaatsanwalt Josh Shapiro geht es um sexuellen Missbrauch bis hin zu Vergewaltigung und gezielte Vertuschung. Die Vorwürfe erstrecken sich auf sechs der acht Diözesen in Pennsylvania. Etwa 1.000 Opfer seien bisher identifiziert worden.
Shapiro sprach vom bisher umfassendsten in den USA veröffentlichten Bericht zu Kindesmissbrauch innerhalb der Kirche. Er kommt mehr als 15 Jahre, nachdem in Boston die Geschehnisse um den Priester John Geoghan für einen Skandal gesorgt hatten. Auch hatte die Kirchenführung versucht, unter massiven Vertuschungsaktionen die Geschehnisse weitestgehend unter der Decke zu halten.
Der Bischof von Pittsburgh (Pennsylvania), David Zubik, bestritt am Donnerstag, eine systematische Vertuschung. "Es gab keine Vertuschung", sagte er. Jedoch entschuldigte er sich für die Geschehnisse.
Der Erzbischof von Washington und frühere Bischof von Pittsburgh in Pennsylvania, Donald Wuerl, hatte bereits zu Wochenbeginn in einem Brief an den Klerus davor gewarnt, der Bericht werde "grundlegend erschreckend" sein.
Zu dem Bericht haben auch eine halbe Million Dokumente beigetragen, die bislang in den Geheimarchiven der Bistümer unter Verschluss gehalten worden waren. Die Ermittler in Pennsylvania hatten sich mit juristischem Druck Zugang verschafft. Mehrere der identifizierten Geistlichen hatten sich gegen die Veröffentlichung ihres Namens gewehrt, was die Publikation des Berichts verzögert hat. Insgesamt stehen mehr als 400 Priester unter Verdacht. Darunter sind nach Angaben von Shapiro auch hochrangige Kirchenvertreter.
dpa/mg