Obwohl die Zahl der Menschen, die versuchten, über das Mittelmeer nach Europa zu kommen, sinke, sei die Zahl der Toten auf dem Meer gestiegen. Den Politikern sei es "wichtiger, Menschen draußen zu halten, als Leben zu retten", sagte ein Amnesty-Sprecher in London. Seenotrettung habe keine Priorität mehr, vielmehr werde diese "lebenswichtige Arbeit" der Hilfsorganisationen sogar behindert.
Amnesty verzeichnete zudem einen "dramatischen Anstieg der willkürlich in überfüllten Haftzentren in Libyen festgehaltenen Menschen". Deren Zahl habe sich seit März mehr als verdoppelt. Nahezu alle würden in diese Zentren gebracht, nachdem sie von der libyschen Küstenwache auf See abgefangen und zum Festland zurückgebracht wurden, so Amnesty.
dpa/dlf/mh