Mehrere hundert Menschen wurden verletzt. Tausende flohen in Panik aus ihren Häusern. Das Beben am Sonntagabend hatte eine Stärke von 6,9. Es folgten zahlreiche Nachbeben.
Erst vor einer Woche waren bei einem Beben auf Lombok 16 Menschen getötet worden. Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde.
Lombok ist die kleinere Nachbarinsel von Bali. Lange Zeit galt sie als Geheimtipp für Leute, denen Bali zu touristisch geworden war. Inzwischen sind aber auch dort viele Urlauber unterwegs.
Das Zentrum des Bebens lag rund 18 Kilometer nordwestlich des Bezirkes East Lombok in etwa 15 Kilometern Tiefe. Die größten Schäden gab es an der Nordküste. Auch die Hauptstadt Mataram wurde sehr in Mitleidenschaft gezogen. Der Süden und der Westen, wo sich die meisten Urlauber aufhalten, ist weniger betroffen.
Aus Angst vor Nachbeben verbrachten viele Menschen die Nacht im Freien - meist ohne Licht, weil durch das Beben auch zahlreiche Stromleitungen gekappt waren. Viele Schulen blieben am Montag geschlossen, weil nicht klar war, ob die Gebäude noch sicher sind.
Von den kleineren Gili-Inseln wurden mehrere hundert Urlauber mit Booten in Sicherheit gebracht, zunächst nach Lombok. Von dort aus wollten die meisten die Insel dann mit dem Flugzeug Richtung Heimat verlassen.
Das Beben war auch auf der bekannteren Nachbarinsel Bali zu spüren. Dort rannten Urlauber in Panik aus ihren Hotels. Nach Medienberichten wurden das Gebäude des internationalen Flughafens Ngurah Rai sowie zwei Einkaufszentren in der Stadt Ubud, die im Inselinneren liegt, beschädigt. Der Flugbetrieb ist nach Angaben der Behörden von dem Beben aber nicht beeinträchtigt.
Indonesiens Präsident Joko Widodo versprach den Opfern finanzielle Hilfe. Wegen des Bebens wurden auch zwei Konferenzen mit Ministern aus Nachbarländern abgesagt, die am Montag auf Bali und Lombok beginnen sollten. Alle bereits angereisten Gäste seien sicher und unversehrt, hieß es von offizieller Seite.
dpa/cd/km