Seit einigen Tagen wird die Bekämpfung der über 80 Waldbrände von europäischen Nachbarländern unterstützt. So haben Deutschland und Litauen Helikopter bereitgestellt. Frankreich und Italien entsandten jeweils zwei Löschflugzeuge. Am Sonntag sollen 140 Wehrleute aus Polen mit 44 Löschfahrzeugen zur Unterstützung eintreffen.
Gegen die vier größten Feuer kämen die Rettungskräfte nicht mehr an, sagte der Chef des Zivilschutzes. "Die größten Brände werden wir nicht löschen können. Hier arbeitet der Rettungsdienst daran, die Ausbreitung zu minimieren und wartet, dass das Wetter umschlägt."
Es sei die wahrscheinlich ernsteste und schwierigste Situation, in der sich der schwedische Rettungsdienst jemals befunden habe. Auf so große und komplexe Brände sei man personell und technisch nicht vorbereitet gewesen. Die Rettungskräfte müssten damit rechnen, dass die Löscharbeiten noch Wochen andauern.
Auch Regierungschef Stefan Löfven sprach von einer "weiterhin sehr ernsten Lage". "Wir haben eine Extremsituation", sagte er. Wenn die Waldbrände überstanden seien, werde er Schwedens Zivilschutz stärken. Das Land müsse sich besser auf extremes Wetter vorbereiten.
Die schlimmsten Feuer wüten weiter wenige Hundert Kilometer nördlich von Stockholm in Mittelschweden. Hier wurden erneut Bewohner aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Bereits am Donnerstag waren mehrere Dörfer evakuiert worden.
Für das Wochenende ist anhaltend warmes und in den meisten Gegenden auch trockenes Wetter vorhergesagt. An den Nachmittagen könne der Wind auffrischen und die Feuer weiter anfachen, berichtete SVT.
In der Nacht zum Sonntag könne es vereinzelt Schauer geben. Das könne die Situation in einigen Gegenden zwar etwas entspannen, Gewitter mit Blitzen aber könnten neue Feuer entfachen. Nach dem Wochenende warte wieder trockenes und sogar noch heißeres Wetter.
dpa/vrt/rkr/km