Die Sitzung soll klären, was Collomb über den Fall wusste. Der Sicherheitsmitarbeiter Alexandre Benalla soll bei einem Polizeieinsatz am 1. Mai gegen einen Demonstranten gewalttätig vorgegangen sein. Die Opposition hatte die Anhörung gefordert, weil sie einen Vertuschungsskandal vermutet.
Verschiedenen Medien zufolge soll Collomb bereits ab dem 2. Mai von dem Zwischenfall gewusst haben, der jedoch erst vor wenigen Tagen durch die Medien an die Öffentlichkeit geraten ist. Gegen Benalla laufen bereits erste Vorermittlungen. Ihm werden unter anderem Gewalttätigkeiten und Amtsanmaßung vorgeworfen.
Laut Kreisen der Staatsanwaltschaft wird dem 26-Jährigen auch vorgeworfen, illegal Abzeichen einer Behörde getragen zu haben. Französischen Medien zufolge soll er eine Polizeiarmbinde getragen haben, obwohl er bei dem Einsatz nicht als Polizist tätig gewesen war.
Der Polizeigewahrsam für Benalla wurde am Samstag verlängert. Im Zusammenhang mit der Affäre, die bislang zu größten Krise der Amtszeit Macrons gehört, sind auch drei Polizisten in Gewahrsam genommen worden. Sie sollen Videobilder des Zwischenfalls an Benalla weitergeleitet haben.
dlf/rkr