Eine entsprechende Vorlage billigten die Abgeordneten am Freitagabend in der Hauptstadt Sofia. Der Beschluss wurde einstimmig von 177 Parlamentariern des Regierungslagers und der Opposition verabschiedet.
Das Kabinett von Ministerpräsident Boiko Borissow muss außerdem bis zum 1. September einen Vorschlag zur Reform des Dublin-Abkommens vorlegen.
In der Flüchtlingskrise gilt Bulgarien, das eine EU-Außengrenze zur Türkei hat, als Transitland. Nach der Dublin-Verordnung sollen Asylbewerber dort registriert werden, wo sie die Europäische Union zuerst betreten haben. Dieses Land ist in der Regel auch für den Asylantrag zuständig.
In Bulgarien wollen allerdings sowohl die konservativ-nationalistische Regierung als auch die Opposition verhindern, dass Flüchtlinge aus anderen EU-Ländern zurückgeschickt werden.
Der Druck von Migranten an Bulgariens Grenze zur Türkei sei dank einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit Ankara inzwischen "gleich Null", betont Regierungschef Borissow immer wieder. Die Flüchtlingslager in dem ärmsten EU-Land seien nur zu elf Prozent besetzt, hatte Vizeregierungschef Krassimir Karakatschanow zuletzt gesagt.
dpa/rkr