Zuvor hatte Trump hinter verschlossenen Türen offen mit einem Alleingang der USA in Verteidigungsfragen gedroht. Wenn die Bündnispartner nicht sofort zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgäben, würden die Amerikaner ihr eigenes Ding machen, sagte Trump dabei nach Angaben von Diplomaten. Nach Trumps Äußerungen kamen die 29 Bündnispartner zu einer Sondersitzung zusammen.
Öffentlich wollte Trump seine Drohung nach dem Krisentreffen nicht bestätigen. Stattdessen sprach er von Fortschritten bei den Verhandlungen über die Rüstungsausgaben der einzelnen Mitgliedsländer. Alle hätten deutlich signalisiert, ihre Militärausgaben aufzustocken. Trumps Angaben nach geht es dabei um insgesamt 33 bis 40 Milliarden Euro zusätzlich.
Die USA seien sehr glücklich über diese Zusagen. Die Mitglieder der Nato seien nun im gleichen Geiste vereint. Das Bündnis stünde stärker da als noch vor zwei Tagen. Bei der Krisensitzung habe ein großartiger kollegialer Geist geherrscht, sagte Trump.
Der US-Präsident hatte zuvor eine unfaire Lastenteilung beklagt. Nach den jüngsten Prognosen der Nato werden 2018 neben den USA lediglich Griechenland, Großbritannien, Polen, Rumänien sowie die drei baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland das Zwei-Prozent-Ziel erreichen. Belgien gibt derzeit 0,93 Prozent des BIP für die Verteidigung aus.
dpa/dlf/belga/km