Zwar kündigten die Behörden an, das Risiko bei der geplanten Bergungsaktion so niedrig wie möglich zu halten. Allerdings soll es das Wochenende über zu teils heftigen Niederschlägen kommen. Falls Monsunregen die Bedingungen dramatisch verschlechtert, wollen die Rettungskräfte ihren Einsatz vorzeitig beginnen.
Der Provinzgouverneur würde als Chef der Rettungsmission den Beginn des Bergungseinsatzes lieber noch etwas verzögern. Noch seien die Jungen im Alter von elf bis 16 Jahren und ihr 25-jähriger Betreuer nicht ausreichend geübt im Tauchen, um den strapaziösen Weg aus der dunklen, kilometerlangen Höhle ins Freie zu wagen, für den selbst Elite-Einheiten der Marine fünf bis sechs Stunden brauchen.
Hinzu kommt, dass der Sauerstoffgehalt in der von den Jugendlichen aufgesuchten Kammer stetig abnimmt - ganz im Gegensatz zur psychischen und körperlichen Belastung der Eingeschlossenen.
Den seit Tagen vor der Höhl campierenden Angehörigen überbrachte ein Rettungstaucher nun einen handgeschriebenen Zettel mit persönlichen Botschaften der Jungs. "Macht euch keine Sorgen, wir sind alle stark", heißt es in dem Brief, der am Samstag auf der Facebook-Seite der thailändischen Spezialeinheit Navy Seals veröffentlicht wurde. "Wenn wir hier rauskommen, wollen wir viele Sachen essen. Wir wollen nach Hause, so schnell wie möglich."
Der Trainer bat die Familien seiner Schützlinge in dem Brief um Verzeihung und versprach ihnen, sich bestmöglich um die Jungs zu kümmern.
dpa/est