In dem seit rund zwei Monaten andauernden Konflikt zwischen Regierung und Zivilbevölkerung seien bisher über 280 Menschen getötet worden, teilte die nicaraguanische Menschenrechtsvereinigung ANPDH bei einer Pressekonferenz mit. Bisher war von etwa 200 Opfern die Rede gewesen. Der Großteil der Opfer seien bei Protesten erschossen worden. Außerdem sollen 1.500 Menschen verletzt worden sein.
Nicaragua kommt seit Mitte April nicht zur Ruhe. Der autoritäre Präsident Daniel Ortega wollte damals eine Sozialreform durchsetzen, die Bevölkerung protestierte jedoch gegen die Änderung - mit Erfolg. Ortega zog die Reform zurück, seither gehen die Menschen jedoch für einen Rücktritt des Präsidenten und dessen Ehefrau, Vizepräsidentin Rosario Murillo, auf die Straßen. Polizisten und regierungsnahe Schlägertrupps greifen die Demonstranten regelmäßig an.
dpa/est