Sarah Huckabee Sanders ist Trumps Pressesprecherin und muss in Pressekonferenzen die Politik der Trump-Regierung verteidigen. Am Wochenende war sie in Virginia in einem Restaurant und wurde erkannt. Die Besitzerin des Lokals hat sich kurz mit ihren Mitarbeitern beraten und gemeinsam haben sie beschlossen, Sanders nicht zu bedienen. Darüber hinaus haben sie Sanders gebeten, das Restaurant zu verlassen.
Begründet haben sie das mit der "menschenunwürdigen und skrupellosen" Politik Trumps, die Sanders nun mal mit vertritt. Sanders und ihre Gruppe sind schließlich auch gegangen. Viele Trump-Gegner haben das Restaurant für diese Aktion gefeiert.
Das war aber nicht die einzige Aktion dieser Art. Zuvor hatte auch schon Heimatschutzministerin Kristjen Nielsen den Unmut zu spüren bekommen. Trump hatte erklärt, dass Mexikaner die USA "verpesten" würden. Kurz darauf wurde Nielsen ausgerechnet in einem mexikanischen Restaurant gesichtet. Aktivisten haben ihr dann lautstark im Restaurant die Leviten gelesen. Es sei eine Schande. Wie könne sie das Essen genießen, wenn sie gleichzeitig Zehntausende Schutzsuchende abweise, haben sie ins Restaurant gerufen. Die Szene ist sogar auf Video dokumentiert.
Ob das nun eine Strategie ist, mit Trump umzugehen, darüber sind sich die Trump-Gegner nicht einig. Eine Abgeordnete der Demokraten aus Kalifornien hat die Bürger aufgerufen, sich Gehör zu verschaffen. "Wenn ihr Mitglieder der Trump-Regierung seht, dann sprecht sie an, konfrontiert sie mit ihren Machenschaften", sagt sie. Das würde für solche Aktionen, die ja gewaltfrei sind, sprechen.
Andere Demokraten sehen das anders. Überspitzt formuliert es ein Demokrat so: Man dürfe rechten Hass nicht mit linkem Hass beantworten. Er glaubt, dass solche Aktionen die Trump-Anhänger noch stärker provozieren und damit mobilisieren. Das wäre dann auch strategisch unklug. Denn im Herbst sind wieder Kongresswahlen und das wäre für die Demokraten eine Gelegenheit, die Republikaner im Parlament zu schwächen.
Trump selbst sagt zu den Vorkommnissen das, was man von ihm erwartet. Er poltert, schimpft und beleidigt. Das Restaurant, das Sanders vor die Türe gesetzt hat, sei schmutzig und die Demokratin, die zu Protest gegen ihn aufruft, habe einen äußerst niedrigen IQ.
spiegelonline/okr