Laut Staatsanwaltschaft fälschte er die Geburtsurkunde und trug dort die Adoptivmutter ein. Die leibliche Mutter brachte den heute 85-jährigen Arzt nun vor Gericht.
Die Adoptivmutter, die inzwischen verstorben ist, hatte zugegeben, das Baby von dem Arzt erhalten zu haben. Er habe ihr gesagt, sie solle eine Schwangerschaft vortäuschen, er werde ihr ein Kind besorgen und sie als biologische Mutter eintragen. Die Staatsanwaltschaft hat elf Jahre Haft beantragt. Es ist noch nicht klar, wann das Urteil gesprochen wird.
Historiker gehen davon aus, dass während der faschistischen Herrschaft von Franco Zehntausende Babys ihren Eltern weggenommen wurden. Das war erlaubt, wenn so genannte "ideologische oder moralische Gründe" dafür sprachen. Auch unverheiratete oder arme Eltern sollen davon betroffen gewesen sein. Im Jahr 1982 war der Skandal öffentlich geworden.
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