Seit 2010 haben die Eurostaaten zusammen mit dem Internationalen Währungsfonds insgesamt 2.273 Milliarden Euro an Griechenland überwiesen, um eine Pleite des Landes zu verhindern. Verbunden waren die Hilfszahlungen aber mit einem drastischen Reform- und Sparkurs.
"Die griechische Krise ist heute Abend vorbei", sagte EU-Finanz- und Währungskommissar Pierre Moscovici. "Nach acht langen Jahren kann Griechenland jetzt endlich wieder ohne finanzielle Hilfe auskommen", sagte auch ein erleichterter Eurogruppenchef Mario Centeno.
Die Sitzung der Finanzminister der Eurozone hatte dann doch nochmal länger gedauert als erwartet. Es war, wie es hieß, noch einmal ein "letzter, großer Kraftakt". Zunächst galt es, festzustellen, ob Griechenland wirklich die diversen Auflagen erfüllt hat, die mit den Hilfszahlungen verbunden waren. Allein für die dritte Tranche von 2015 gab es eine Liste von 450 Maßnahmen, die die griechische Regierung umzusetzen hatte.
Die wichtigsten Parameter, angefangen mit dem Haushaltsdefizit, sind jetzt aber offenbar wieder im Lot - mit Ausnahme der Staatsschuld, die sich auf astronomische 180 Prozent des Bruttoinlandsproduktes beläuft. Tilgungsfristen wurden aber verlängert. Griechenland bekommt jetzt zudem noch einen letzten Kredit von 15 Milliarden, um eine Finanzreserve anlegen zu können.
Griechenlands Finanzminister Euklid Tsakalotos betonte, die griechische Regierung sei zufrieden mit der Vereinbarung.
Roger Pint