Zwei norwegische Forscher haben sich Intelligenztests von jungen Männern angeschaut, die diesen Tests im Rahmen ihrer Wehrtauglichkeitsprüfung unterzogen wurden. Von 1962 bis 1975 stieg das Ergebnis der Tests Jahr für Jahr leicht an, was für einen höheren Intelligenzquotienten spricht.
Dieses Phänomen ist schon bekannt. In der Intelligenzforschung spricht man vom Flynn-Effekt, benannt nach dem amerikanischen Psychologen James Flynn, der erstmals belegt hat, dass die Menschheit immer intelligenter wird.
Aber nach 1975 verkehrt sich dieser Effekt zumindest nach der Studie aus Norwegen ins Gegenteil. Die Testergebnisse wurden schlechter, die jungen Männer hatten einen geringeren IQ.
Die Forscher halten es für die wahrscheinlichste Erklärung, dass die kulturelle Umgebung diesen Intelligenzschwund verursacht - also nicht die Gene und auch nicht die sozialen Verhältnisse, denn auch bei Brüdern war dieser Intelligenzschwund nachweisbar.
Die beiden Wissenschaftler sprechen von Einflussfaktoren, die mit dem Zeitgeist zu tun haben, wie dem Werteverfall in der Erziehung. Als weitere Faktoren machen sie den schlechten Zustand von Schulen aus und den Umgang mit den modernen Medien. All das trägt ihrer Meinung nach dazu bei, dass die Menschheit sich zurückentwickelt.
rtbf/sh/km