Bei 152 Millionen müsse man von illegaler Kinderarbeit ausgehen. Die Hälfte der Betroffenen sei unter zwölf. Die Schätzungen betreffen das Jahr 2016. Am schlimmsten ist die Situation der ILO zufolge in Afrika. Dort arbeite jedes fünfte Kind.
Dennoch gibt es Fortschritte. Seit 1999 besteht eine Konvention gegen die schlimmsten Formen der Kinderarbeit. 181 Länder haben sie ratifiziert, und der Erfolg ist groß. Obwohl die Weltbevölkerung stetig wächst, arbeiteten 2016 rund 134 Millionen weniger Kinder als noch zur Jahrtausendwende.
Die ILO spricht von Kinderarbeit, wenn den jungen Menschen durch den Einsatz ihre Würde und ihre Kindheit genommen werden oder wenn die Arbeit ihnen körperlich oder psychisch schadet.
Verbote von Kinderarbeit allein reichten nicht aus, um die Situation nachhaltig zu verbessern, so die ILO. Viele Familien sind auf die Erträge ihrer Kinder angewiesen, um sich zu ernähren. Sie brauchten deshalb alternative Einkommensquellen, damit die Kinder in die Schule gehen könnten, ihre Beschäftigungsmöglichkeiten verbessern und so aus dem Teufelskreis der Armut herauskommen.
Familien brauchten soziale Unterstützung etwa bei Krankheit und nach Naturkatastrophen, damit sie sich nicht gezwungen sehen, die Kinder zur Arbeit zu schicken.
dpa/km