Der sozialistischen Regierung gehören mehrheitlich Frauen an. Sie besetzen elf der 17 Ministerposten. Damit sind Frauen erstmals in der Geschichte des Landes deutlich in der Mehrheit. Sánchez betonte, Gleichberechtigung sei eine der Prioritäten seiner Regierung.
Carmen Calvo, die in der sozialistischen Regierung von José Luis Rodríguez Zapatero (2004-2011) Kulturministerin war, wird stellvertretende Regierungschefin und übernimmt gleichzeitig das neue Ministerium für Gleichberechtigung. Kritik gab es vom Linksbündnis Unidos Podemos, das als Gegenleistung für seine Stimmen beim Misstrauensvotum auf einige wichtige Posten in der Regierung gehofft hatte. Sánchez hat hingegen keinen einzigen Politiker der Allianz in sein Kabinett geholt.
Der 46-jährige Sánchez nominierte vor allem enge Vertraute aus den Reihen der Sozialistischen Arbeiterpartei (PSOE) sowie unabhängige Experten, darunter den Astronauten Pedro Duque als Wissenschaftsminister und den Journalisten und Autor Màxim Huerta als Chef des Kulturressorts.
Sánchez hatte seinen konservativen Vorgänger Marino Rajoy vor knapp einer Woche mit einem Misstrauensvotum zu Fall gebracht. Die neue Regierung hat keine eigene Mehrheit im Parlament. Die PSOE verfügt im spanischen Parlament nur über 84 der 350 Sitze. Deshalb werden baldige Neuwahlen erwartet.
dlf/dpa/km