Damit ist Sánchez der siebte Ministerpräsident des Landes seit dem Ende der Franco-Diktatur 1975 - und der erste, der ohne Parlamentswahl an die Macht gekommen ist. Erstmals in der Geschichte Spaniens verzichtete ein Ministerpräsident bei seiner Vereidigung auf eine Bibel.
Sánchez hatte Ende vergangener Woche einen konstruktiven Misstrauensantrag gegen seinen Vorgänger Mariano Rajoy eingebracht, nachdem dessen konservative Volkspartei (PP) in einer Korruptionsaffäre vom nationalen Strafgerichtshof zu einer Geldstrafe und mehrere frühere PP-Mitglieder zu teils langjährigen Haftstrafen verurteilt worden waren.
Der neue Ministerpräsident steht vor großen Herausforderungen. Er muss schnell ein Kabinett zusammenstellen, ein Regierungsprogramm vorlegen und dafür eine Mehrheit im Parlament finden. Dort verfügt seine Partei allerdings nur über 84 von insgesamt 350 Sitzen.
dpa/est/mh