Nach ausbleibenden Regen- und Schneefällen im vergangenen Winter haben Bauern in den am stärksten betroffenen rund 20 Provinzen des Landes den Anbau von Weizen und anderen Nutzpflanzen reduziert oder verschoben. Damit sei die Lebensgrundlage vieler Afghanen drastisch geschmälert worden, wie das UN-Nothilfebüro (Ocha) am Freitagabend berichtete.
Den Angaben nach werden rund 115 Millionen US-Dollar benötigt, um die Betroffenen in den kommenden sechs Monaten mit Nahrung und Trinkwasser zu versorgen. Die Hilfe solle vor allem Menschen in ländlichen Regionen des vom Krieg erschütterten Landes zugute kommen. Sie sollten davor bewahrt werden, ihre Dörfer verlassen zu müssen. Bis Mitte Mai mussten dem Bericht zufolge wegen der Dürre bereits 21.000 Menschen ihre Häuser in den Provinzen Badghes und Ghor aufgeben.
Neben dem Krieg bedrohen jedes Jahr auch Naturkatastrophen die Menschen in Afghanistan. Seit Jahresbeginn wurden nach Angaben von Ocha mehr als 108.000 Afghanen aufgrund von Konflikten und Naturkatastrophen vertrieben. Im Mai kamen mindestens 60 Menschen durch Überschwemmungen in mehreren Provinzen des Landes ums Leben. Heftige Regenfälle hatten das Hochwasser ausgelöst.
dpa/km