Die Massenpanik bei der Duisburger Loveparade hat ein weiteres Todesopfer gefordert. Damit stieg die Zahl der Toten auf 20. Im Krankenhaus erlag eine junge Frau ihren Verletzungen. Derzeit befinden sich noch weitere 40 Opfer in Kliniken.
Die Ermittlungen sind inzwischen auf die Polizei Köln übergegangen, um eine größtmögliche Neutralität zu wahren.
Nach dem Desaster bei der Duisburger Loveparade schieben die Beteiligtenuntedessen zunehmend die Schuld hin und her. Im Zentrum heftiger Kritik steht Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland. Einen Rücktritt lehnte der CDU-Politiker bisher allerdings ab. Er erklärte, ihm seien im Vorfeld keine Sicherheitswarnungen bekanntgewesen. Laut «Süddeutscher Zeitung» hatte die Polizei in Duisburg bereits früh Bedenken am Sicherheitskonzept geäußert. Damit sei die Polizei aber auf politischen Widerstand gestoßen.
Die nordrhein-Westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft will sich am Vormittag in das Kondolenzbuch für die Opfer der Loveparade eintragen. Das teilte die Staatskanzlei in Düsseldorf mit. Das Buch liegt seit Montag öffentlich im Duisburger Rathaus aus. Besucher können darin mit einem persönlichen Eintrag ihr Mitgefühl ausdrücken.
Am Montagabend hatte Kraft selbst bestätigt, dass nunmehr 20 Menschen durch die Massenpanik während der Loveparade ums Leben gekommen sind. Kraft sprach sich dafür aus, derartige Großveranstaltungen künftig unter die Verantwortung des Innenministeriums zu stellen.
dpa/wdr/est/okr