Der britische Energiekonzern BP hat den Rücktritt seines Vorstandschefs Tony Hayward zum 1. Oktober erklärt. Der Londoner Konzern reagierte damit auf anhaltende Kritik an Haywards Krisenmanagement bei der Ölpest im Golf von Mexiko, der größten Naturkatastrophe vor der US-Küste.
Haywards Nachfolger wird wie erwartet der Amerikaner Robert Dudley. Seine Aufgaben sind es, den beschädigten Ruf des Konzerns zu reparieren und eine drohende Übernahme zu verhindern. Seit der Explosion der BP-Ölbohrinsel «Deepwater Horizon» am 20. April mit elf Toten wurde dem Konzern vorgeworfen, nicht entschieden genug gegen die Ölpest vorzugehen. Hayward scheiterte in seiner Rolle als Chefaufräumer und Problemlöser.
Von Dudley wird erwartet, die Verstimmungen mit der Regierung und der Bevölkerung in den USA zu bereinigen. Der 54-Jährige aus dem US- Bundesstaat Mississippi hatte von Hayward vor einiger Zeit bereits die operative Leitung bei der Eindämmung der Ölpest übernommen.
Unterdessen rückt die endgültige Versiegelung des Bohrlochs im Golf von Mexiko immer näher. Am 2. August will das Einsatzteam damit beginnen, Schlamm und Zement in das Bohrloch zu pumpen. Über eine Entlastungsbohrung wird einige Tage später Zement noch tiefer in das Ölleck gepresst, was das Bohrloch endgültig verschließen soll. Dennoch ist noch über Wochen damit zu rechnen, dass Öl an die Küste am Golf von Mexiko geschwemmt wird.
dpa/est/okr