In der Hauptstadt Managua sei bei einem Angriff Bewaffneter auf eine von etwa 80 Studenten besetzte Universität ein 18-Jähriger durch Schüsse tödlich verletzt worden, sagte ein Studentensprecher. Hinter der Attacke auf die Polytechnische Universität (Upoli) im Norden der Stadt vermuten die Studenten die Polizei und regierungsnahe Aktivisten.
Der Sitz einer weiteren von Studenten besetzten Universität im Süden der Stadt sei ebenfalls von Bewaffneten angegriffen worden. Die mutmaßlichen Polizisten und Paramilitärs hätten aber nicht den Campus betreten, sondern von einem gegenüberliegenden Viertel aus auf die Universität geschossen. Studenten vor Ort berichteten von mehreren Verletzten.
Mit der Besetzung der Unis wollen die Studenten den Druck auf Ortega erhöhen. Die Proteste gegen den einstigen Revolutionär und seine Regierung hatten sich Mitte April an einer umstrittenen Reform der Sozialversicherung entzündet. Obwohl Ortega diese zurückzog, fordern Demonstranten weiter seinen Rücktritt und den seiner Frau, Vizepräsidentin Rosario Murillo. Nach Angaben von Menschenrechtlern kamen bei den Protesten bisher mehr als 60 Menschen ums Leben. Die Regierung sprach von etwa zehn Toten.
dpa/km