Seit Beginn der Registrierung Mitte April habe es bereits 23 Vorfälle mit insgesamt 271 Toten und Verletzten gegeben, teilte die UN-Mission UNAMA in Afghanistan am Donnerstagabend mit. Bei den Opfern handele es sich vor allem um Zivilisten. Die meisten Angriffe ereigneten sich in Moscheen und Schulen, die als Zentren zur Wählerregistrierung genutzt würden.
Bei dem schwersten Anschlag mit Blick auf die Wahlen waren allein am 22. April in der Hauptstadt Kabul 60 Menschen getötet und rund 129 verletzt worden. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte sich über ihr Sprachrohr Amak zu dem Anschlag bekannt.
Am 20. Oktober sollen in Afghanistan ein neues Parlament und neue Provinzräte gewählt werden. Die lange überfällige Wahl hätte eigentlich im Juli stattfinden sollen, wurde aber wegen der Sicherheitslage in dem kriegszerrissenen Land verschoben. Die Präsidentenwahl ist für April 2019 geplant.
Bereits vor Beginn der Wählerregistrierung waren die Sicherheitsbedenken groß. Nach Angaben der unabhängigen Wahlbeobachtungsorganisation "Freies und Faires Wahlforum" könnten mehr als 40 Prozent aller Wahllokale für Wähler unzugänglich sein.
Die Taliban sind mit Abstand die größte Aufständischen-Gruppe in Afghanistan und kontrollieren derzeit knapp 15 Prozent des Landes. Sie lehnen die afghanische Regierung und Wahlen ab.
dpa/km