Die rund eine Million Serben in Bosnien drohen mit Abspaltung. «Hypothetisch kann die Serbenrepublik jetzt das machen, was auch die Albaner gemacht haben», sagte der Regierungschef der serbischen Landeshälfte, Milorad Dodik, der Zeitung «Danas» in Belgrad (Samstag).
Eine eventuelle Abspaltung begründete Dodik mit dem Spruch des Internationalen Gerichtshofs (IGH) zum Kosovo. Der IGH hatte die Unabhängigkeitserklärung Kosovos vor zweieinhalb Jahren für vereinbar mit dem Völkerrecht erklärt. Das fast nur noch von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich damit von Serbien abgespalten.
Dodik kündigte an, die Serben in Bosnien würden die Frage ihrer Abspaltung nach den Wahlen am 3. Oktober beraten. Er kritisierte das IGH-Urteil heftig. «Serbien ist noch einmal erniedrigt worden und das zeigt, dass es immer noch eine mächtige politische Front gegen Serbien und das serbische Volk gibt».
«Wir sind enttäuscht darüber, was mit Serbien geschieht und ich bin sicher, dass das nicht ohne Folgen für Bosnien bleiben wird», kündigte er an.
dpa/epa