Mehr als 230 Demonstranten wurden bei den Protesten festgenommen. Hunderte Menschen versuchten, Straßen zu blockieren. Die Proteste in Armenien halten seit Tagen an. Am Dienstag gingen rund 40.000 Menschen im Zentrum von Eriwan auf die Straße.
Gleichzeitig kritisieren besonders junge Armenier die schlechte Wirtschaftslage und Perspektivlosigkeit des verarmten Landes. Die Opposition hatte zu den Protesten aufgerufen. Bereits in den Tagen zuvor waren Dutzende Menschen festgenommen worden.
Größere Aktionen sind am kommenden Dienstag (24. April) geplant. An diesem Tag erinnert Armenien traditionell an die Massaker an Hunderttausenden Armeniern vor rund 100 Jahren im Osmanischen Reich.
Der vom Kreml unterstützte Sargsjan war vergangene Woche nach zwei Amtszeiten aus dem Präsidentenamt ausgeschieden. Am Dienstag wurde der 63-Jährige zum neuen Ministerpräsidenten gewählt.
Armenien steht in einem Dauerkonflikt mit dem Nachbarn Aserbaidschan und hält dessen von Armeniern bewohntes Gebiet Berg-Karabach besetzt. Auch das Verhältnis zur Türkei ist schlecht. Politisch und militärisch ist Armenien auf die Schutzmacht Russland angewiesen.
dpa/rkr/sr