Staffelübergabe an Kubas Staatsspitze: Das Parlament in Havanna hat am Mittwoch einen neuen Präsidenten gewählt. Der Nachfolger von Raúl Castro wird aber erst am Donnerstag bekannt gegeben.
Alles deutet auf den bisherigen Vizepräsidenten Miguel Díaz-Canel hin. Erstmals seit fast sechs Jahrzehnten wird der starke Mann auf der sozialistischen Karibikinsel dann nicht mehr Castro heißen. Große Umwälzungen sind aber nicht zu erwarten. Díaz-Canel ist ein loyaler Parteisoldat und galt schon lange als Castros rechte Hand.
Dennoch ist es eine historische Zäsur: Nach Fidel und Raúl Castro rückt erstmals ein Präsident an die Staatsspitze, der erst nach der Revolution zur Welt kam. Allerdings sollen mit Ramiro Valdés (85) und Guillermo García Frías (90) weiterhin zwei Kommandeure der Revolution dem Staatsrat angehören. Und auch Raúl Castro gibt trotz seines Rückzugs aus dem Präsidentenamt die Macht noch nicht ganz aus den Händen. Mindestens bis 2021 will er noch Vorsitzender der mächtigen Kommunistischen Partei bleiben.
dpa/rkr/est