Die Bundespolizei ist mit einer groß angelegten Aktion und mehr als 1.500 Beamten gegen eine deutschlandweit agierende Rotlicht-Bande vorgegangen. Mehr als 100 Personen wurden vorläufig festgenommen und sieben Haftbefehle vollstreckt, wie ein Sprecher am Mittwochvormittag in Siegen sagte. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) nannte die Großrazzia der Bundespolizei einen beispiellosen Schlag gegen "ein bundesweit verzweigtes Netzwerk".
Die mutmaßlichen Täter sollen mehrere Hundert Frauen und Transsexuelle aus Thailand nach Deutschland eingeschleust haben, um sie zur Prostitution zu zwingen. Es handelt sich anscheinend um die größte Zugriffs- und Durchsuchungsmaßnahme seit Bestehen der Bundespolizei in Deutschland.
Razzien liefen seit den frühen Morgenstunden in zwölf Bundesländern. Insgesamt wurden bundesweit mehr als 60 Wohn- und Geschäftsräume von Beamten durchsucht. Der Kern der Bande soll etwa 15 bis 20 Menschen mit deutscher und thailändischer Nationalität bestehen. Viele der festgenommenen Personen wurden in den durchsuchten Bordellen und Massagesalons angetroffen. In zahlreichen Fällen bestehe zumindest der Verdacht des illegalen Aufenthaltes.
dpa/rkr/est