Die US-Regierung hat nach Worten von Präsident Donald Trump zuletzt direkte Gespräche auf höchster Ebene mit Nordkorea geführt. Solche Kontakte zwischen beiden Ländern sind extrem selten. Ein direktes Gespräch Trumps mit dem nordkoreanischen Führer Kim Jong Un habe es dabei aber nicht gegeben, trat Trumps Sprecherin Sarah Huckabee Sanders am Dienstagabend (Ortszeit) anderslautenden Berichten entgegen.
Dafür war CIA-Direktor und designierter US-Außenminister Mike Pompeo nach Berichten von US-Medien über das Osterwochenende in Nordkorea mit Kim zusammengetroffen. Pompeo sei dort als ein Botschafter von US-Präsident Donald Trump gewesen, schrieb die "Washington Post" am Dienstag (Ortszeit). Die US-Regierung wollte das nicht kommentieren. Man nehme zur Reisetätigkeit des amtierenden CIA-Direktors keine Stellung, hieß es.
Pompeo ist von Trump als US-Außenminister nominiert, aber noch nicht vom Senat bestätigt worden. Zuvor hatte Trump am Dienstag bei einem Treffen mit Japans Regierungschef Shinzo Abe in seinem Domizil in Mar-a-Lago (Florida) gesagt, die USA hätten auf höchster Ebene mit Nordkorea gesprochen. Es war zunächst nicht klar, wer damit gemeint war. Seit mehreren Wochen steht ein Treffen Trumps mit Kim im Raum. Trump nannte am Dienstag den Zeitraum früher Juni. "Ich glaube wirklich, dass es viel guten Willen gibt", sagte Trump. Man werde sehen, was passiert. "Es ist das Endresultat, das zählt", sagte Trump.
An die Adresse Süd- und Nordkoreas gerichtet, sagte der US-Präsident: "Sie haben meinen Segen, ein Ende des Krieges zu diskutieren. Es passiert genau jetzt." Nach dem Koreakrieg in den Jahren 1950 bis 1953 wurde kein Friedensvertrag zwischen dem Norden und dem Süden geschlossen. Deswegen befinden sie sich formal noch im Kriegszustand.
Den Angaben zufolge diente Pompeos Reise dazu, das Treffen Trumps mit Kim vorzubereiten und ein Fundament für sie zu legen. Es ist seitens der USA das höchstrangige Treffen mit Nordkorea, seit die damalige Außenministerin Madeleine Albright im Jahr 2000 den damaligen Machthaber Kim Jong Il getroffen hatte. Im Jahr 2014 war der nationale Geheimdienstdirektor James Clapper in Nordkorea gewesen, es ging um die Freilassung amerikanischer Gefangener.
Für ein Treffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un stellte Trump selbst nun den frühen Juni in Aussicht. Bisher war für ein mögliches Gespräch der beiden immer der späte Mai genannt worden. Einschränkend sagte Trump, es sei auch möglich, dass ein Treffen mit Kim nicht zustande komme. Dies hänge wesentlich vom Erfolg zuvor angesetzter Gespräche zwischen Seoul und Pjöngjang ab.
Wo das Gespräch mit Kim stattfinden würde, ist nach wie vor offen. Trump sagte, in der engeren Auswahl seien fünf Orte. Keiner davon liege in den USA. Trump sagte an die Adresse seines Gastes gerichtet, Japan und die USA stünden in der Nordkorea-Frage im Schulterschluss zusammen. Aus Japan hatte es zuletzt Kritik daran gegeben, dass Tokio als Alliierter und Anrainer von einem möglichen Gespräch Trumps mit Kim überrascht worden war.
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