Nur zehn Prozent der versprochenen fünf Milliarden Euro Hilfen für Erdbebenopfer in Haiti sind bisher vor Ort angekommen. Das sagte die UNESCO-Sonderbotschafterin Ute-Henriette Ohoven laut einer Mitteilung nach einem Besuch des Landes.
Gleichzeitig bezeichnete sie die Zustände in den Zeltstädten als «katastrophal». «Dort leben bis zu 12.000 Menschen an einem einzigen Platz, darunter viele Kinder.» Wie die Stiftung UNESCO am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte, sind insgesamt etwa drei Millionen Menschen in Zelten unter menschenunwürdigen Bedingungen untergebracht. Ohoven zufolge mangelt es an Wasser und sanitären Einrichtungen.
Auch warnte sie vor einer weiteren Verschlimmerung der Lage. «Es drohen aufgrund der Regenzeit Seuchen und Malariaerkrankungen.» Mit Blick auf die aktuelle Situation begrüßte Ohoven den Schuldenerlass. Am Donnerstag hatte der Internationale Währungsfonds beschlossen, dass Haiti seine Schulden in Höhe von 268 Millionen Dollar (rund 210 Millionen Euro) nicht mehr zurückzahlen muss.
Joseph Röhmel (dpa) - Bild: epa