In einigen wichtigen Teilbereichen lag die Quote in allerdings deutlich höher. So hatten sich 77 Prozent der Lokführer zum Streik gemeldet. Deshalb sollten nach den Ankündigungen der SNCF am Dienstag nur 12 Prozent der TGV-Fernzüge fahren.
Auch Verbindungen nach Belgien sind betroffen: Zwei Thalys-Züge von Brüssel nach Paris und ein weiterer von Paris nach Brüssel fielen aus. Außerdem wurden fünf Eurostar-Verbindungen nach London gestrichen.
Die Gewerkschaften haben angekündigt, bis Ende Juni zwei Tage pro Woche den Zugverkehr lahmzulegen. Bis Ende Juni sind 36 Streiktage angedroht. Sie protestieren gegen die Wirtschafts- und Arbeitsmarktreformen, die Präsident Emmanuel Macron schon im Wahlkampf angekündigt hatte.
Die französische Regierung will das hoch verschuldete Staatsunternehmen SNCF reformieren, um den Bahnverkehrs für den Wettbewerb zu öffnen. Für besonders viel Kritik bei den Gewerkschaften sorgt, dass für Neueinstellungen der vorteilhafte Eisenbahner-Status wegfallen soll.
Auch im französischen Flugverkehr kommt es zu Behinderungen. Bei Air France fallen wegen eines Tarifstreits zum vierten Mal seit Jahresbeginn Flüge aus. Außerdem wird im französischen Energiesektor und bei der Müllabfuhr gestreikt.
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