Damit wollen die Separatisten offenbar der Justiz zuvorkommen und den ehemaligen katalanischen Regierungssprecher Jordi Turull ins Amt wählen, bevor dieser eventuell in Haft müsste. Am Freitag wollte das zuständige Gericht eigentlich darüber entscheiden, ob der 51-Jährige erneut ins Gefängnis muss. Wenn er vorher ins Amt gewählt wird, könnte er aber einer Inhaftierung dank parlamentarischer Immunität umgehen.
Turull war im Herbst im Zuge des verbotenen Unabhängigkeitsreferendums in Untersuchungshaft genommen worden, aber nach einem Monat wieder auf freien Fuß gekommen. Ihm wird - wie vielen anderen katalanischen Politikern - Rebellion vorgeworfen.
Die drei separatistischen Listen JuntsPerCat, ERC und CUP, die bei der Neuwahl in der Krisenregion im Dezember erneut eine Mehrheit der Sitze errungen hatten, versuchen seit Monaten, einen neuen Regionalchef ins Amt zu wählen. Jedoch sitzen die meisten möglichen Kandidaten in Haft oder sind ins Ausland geflohen.
dpa/sh